UPDATE: Oh da muss sich wohl ein kleiner Aprilscherz eingeschlichen haben. ? Unsere Fahrzeuge fahren immer noch mit Diesel zur Einsatzstelle. Aber wer weiß? Vielleicht haben wir irgendwann ja mal doch ein Elektroeinsatzfahrzeug!!! ?

Die Freiwillige Feuerwehr Barntrup hat eines ihrer Löschfahrzeuge mit einem Elektroantrieb umgerüstet. Mit Unterstützung einer Firma für Elektrofahrzeuge wurde diese technische Modernisierung realisiert.
Das HLF20 der Einsatzabteilung Alverdissen ist das jüngste Fahrzeug der Barntruper Wehr. Wegen seines geräumigen Aufbaus konnte dort bequem der große Akkumulator sowie die notwendige Steuerungstechnik verbaut werden. Aufwendig gestaltete sich dagegen der Einbau der elektrischen Antriebsmotoren an den Radnaben. Dafür war das Fahrzeug zwei Wochen außer Betrieb in der Fachwerkstatt.
Die Idee zum Elektrolöschfahrzeug entstand durch Bürgermeister Jürgen Schell im vergangenen Jahr. Am Messestand einer Firma für Elektrofahrzeuge wurde ein Großfahrzeug mit Elektroantrieb vorgestellt. Die Mitarbeiter der Firma erläuterten dem Bürgermeister die Vorzüge dieses Fahrzeuges. Schell hatte schnell die Idee, dass auf ein Feuerwehrfahrzeug seiner Feuerwehr zu verbauen. Einige Tage später traf sich der Bürgermeister erneut mit der Firma am Barntruper Rathaustisch und hatte auch den Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Barntrup, Stefan Jakob und dessen Stellvertreter Ian Thomi dabei. Auch ihnen wurden die vielen Facetten der Elektromobilität bei Großfahrzeugen verdeutlicht. Dies schien den Feuerwehrleuten auch für ihren Bereich interessant zu sein. Einsparmaßnahmen im Kraftstoffverbrauch und die Lärmreduzierung an den Einsatzstellen punkteten dabei besonders. Durch das wegfallende Motorengeräusch wird man obendrein im Straßenverkehr das Martinshorn zukünftig noch besser wahrnehmen können, freuten sich Stadtbrandinspektor Stefan Jakob und Ian Thomi.
Mit einer Fachwerkstatt aus der Umgebung wurde ein fachlich kompetenter Partner gefunden, der schnell den Kontakt zu den Herstellern für die Spezialantriebe herstellte. Somit konnte das Projekt rasch vorangetrieben werden. Weiterhin plant die Stadt Barntrup, dass demnächst ein privater Investor auf den Hallendächern der Gerätehäuser Alverdissen, Barntrup und Sonneborn Photovoltaikanlagen betreibt. Hierüber erfolgt dann auch die Aufladung des Energiespeichers des Einsatzfahrzeuges. Das Fahrzeug aus Alverdissen ist Lippe weit nicht nur einzigartig in dieser Art, sondern fährt somit auch noch umweltbewusst mit Öko-Strom.
Das Gesamtkonzept ist dabei gar nicht so revolutionär, denn schon 1908 stellte die Berliner Feuerwehr einen elektrischen Löschzug in Dienst. Damals erhoffte man sich schnellere Ausrückzeiten, da die Dieselmotoren unzuverlässig waren und der E-Antrieb sofort startbereit war. Dieses Problem ist heute noch in ähnlicher Form vorhanden, da Lkw-Motoren vor Fahrtbeginn erst den nötigen Druck für die Druckluftbremsanlagen aufbauen müssen. Wegen der damals noch nicht ausgereiften Technik, nahm man vom elektrischen Antrieb aber wieder Abstand.
Die Barntruper sind 112 Jahre später davon überzeugt, dass der Elektroantrieb sich nun auch in Barntrup bewähren wird. Die Automobilindustrie hat die Technik zwar für Kurzstreckenfahrzeuge ausgereift. Jedoch können mit einer Akkuladung bei Großfahrzeugen nur rund 30 Kilometer zurückgelegt werden. Für das Einsatzgebiet der Alverdisser Einsatzkräfte ist dies jedoch völlig ausreichend. An der Einsatzstelle kann der Akku im Notfall mit einem ohnehin vorhandenen Stromerzeuger wieder „nachgetankt“ werden. Auch für das kommende Fahrzeug der Einsatzabteilung Barntrup ist so ein Antrieb geplant gewesen, wurde aber aufgrund der hohen Kosten und der wenigen Erfahrung mit dem System erstmal nach hinten verlegt.