Der Starkregen in den letzten Tagen führte gerade in vielen Landesteilen von Nordrhein Westfalen zu Ausnahmesituationen.  

Am späten Mittwochabend wurde die Bezirksreserve 04 Gütersloh / Lippe alarmiert, um in das Überschwemmungsgebiet nach Euskirchen im Rhein Sieg Kreis zu fahren. Zu dem Verband gehört auch der vom Bevölkerungsschutz Lippe stationierte Einsatzleitwagen in der Einsatzabteilung Alverdissen. Start,- und Sammelpunkt war aufgrund der Nähe zur A 2 die Feuerwache in Bad Salzuflen. Der Verband aus rund 25 Einsatzfahrzeugen und ca. 80 Einsatzkräften aus Lippe, wurde noch vor Mitternacht mit dem Verband aus Gütersloh zusammen in den Bereitstellungsraum nach Euskirchen verlegt. Da im Schadensgebiet durch das Hochwasser unzählige Straßen und Autobahnen gesperrt, bzw. nicht mehr passierbar waren, erschwerte es die Anfahrt der Ostwestfalen enorm. Im Bereitstellungsraum wurde den Einsatzkräften ein weiterer Bereitstellungsraum zugeteilt von wo aus die Einsätze in dem Schadensgebiet abgearbeitet werden. Es galt zunächst die örtlichen Einheiten bei der Evakuierung der Bürger zu helfen, für den Fall das die Steinbachtalsperre den riesigen Wassermassen nicht mehr standhalten sollte. Die anderen Hauptaufgaben der Ostwestfälischen Einsatzkräfte sind Altenheime, Kliniken und Wohngebiete zu evakuieren und Häuser leer zu pumpen. Weitere Einsätze sind nun vollgelaufene Keller, Unterführungen von Hauptverkehrsstraßen leer zu pumpen. Auch stellt ein Teil der Lippischen Einheit den örtlichen Grundschutz sicher. Die Aufgaben der Alverdisser Einsatzkräfte bestehen darin, die Einsätze für die Einsatzkräfte des Verbandes zu koordinieren und eine einigermaßen stabile Verbindung zu ihnen aufzubauen, da im Schadensgebiet derzeit weder Strom noch Telefon vorhanden ist.

Verpflegt wurden die Einsatzkräfte anfangs durch die Versorgungseinheit der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo, sowie anschließend durch unzählige hilfsbereite Bürger der Stadt, des Kreises Euskirchen, der Bundeswehr, Gastronomen und vielen anderen. Die Region hat es wirklich hart getroffen, manche Orte sehen aus, wie nach einem Bombenangriff. Diese Unwetterkatastrophe ist jetzt schon eine der größten in der Nachkriegszeit. Es gibt derzeit teilweise keinen Strom, kein Wasser, da dieses aus Sicherheitsgründen abgestellt werden musste. Am gestrigen Freitag machten sich erneut Einsatzkräfte aus Lippe auf den Weg nach Euskirchen um die Kräfte des ersten Abmarsches abzulösen. Die Einsatzkräfte verbleiben erstmal bis Sonntag weiter vor Ort und werden dann ggf. erneut durch frische Kräfte aus Lippe ausgetauscht.

Heute Morgen ist bereits ein Lippischer-Hilfskonvoi mit Sachspenden für Hilfsbedürftige Flutopfer in das Krisengebiet gestartet.

 

Schon jetzt gilt unser Dank, vorrangig allen Familienangehörigen sowie den Arbeitgebern der Einsatzkräfte, die den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden ermöglichen.