Montag Abend kurz nach 17 Uhr. In einem Holverarbeitenden Betrieb schlägt die Brandmeldeanlage Alarm. Einheiten aus allen drei Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Barntrup macht sich nach neuster Alarm und Ausrückeordnung der Feuerwehr Barntrup auf den Weg zur gemeldeten Einsatzstelle. Warscheinlich wieder mal ein Fehlalarm, so wie immer. Der Gruppenfüher und sein Angriffstrupp erkunden die Lage. Es haben mehrere Rauchmelder angeschlagen zeigt ihnen die Brandmeldezentrale. Beim Blick durch die Fenster ist Rauch in der Werkshalle zu sehen. Doch kein Fehlalarm!!! Die Stimmung wird ernster. Die ersten Schläuche werden verlegt. Atemschutzgeräte angeklemmt und weitere Kräfte nachalarmiert. Der erste Trupp erkundet auf der oberen Etage. Ein Sicherheitstrupp geht vor dem Gebäude in Stellung um schnell eingreifen zu können. Mittlerweile ist bekannt das drei Mitarbeiter noch im Bereich der Lackstraße sein müssen. Ein Handdruckmelder wurde ebenfalls auf der Brandmeldeanlage angezeigt. Immer mehr Fahrzeuge versammeln sich in der Straße. Das Meer von Blaulichtern wird immer größer. Plötzlich ein Notruf über Funk. Die Worte die kein Einsatzleiter hören will, „MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY, Bewußtloser Feuerwehrmann, Oberste Etage Links“. Sofort werden sämtliche Gespräche über Funk eingestellt und nur der Gruppenführer und sein verunfallter Trupp sprechen miteinander. Jetzt Höchste Alarmstufe. Der Einsatzleiter läßt auf Feuer 4 nachalarmieren. In allen drei Ortsteilen von BArntrup heulen die Sirenen. Der Sicherheitstrupp geht sofort ins Gebäude vor. Die Sicht ist schlecht. Jedoch der Schlauch des ersten Trupps weißt ihnen den Weg. Viel Kraft müssen sie aufbringen um ihr ganzes Equipement mitzunehmen. Der Schweiß fließt in strömen. Da ist er! Der verunfallte Atemschutzgeräteträger. Schnell eine Leine unter den Armen her und raus aus dem Gefahrenbereich, die Treppe runter und vor die Tür. Hier stehen weitere Einsatzkräfte die die bewußtlose Feuerwehrfrau übernehmen. Geschafft. Alle sind erleichtert. Parallel zur Rettung der Atemschutzgeräteträgerin geht die Suche der Vermissten weiter. Mehere Trupps unter Atemschutz und mit Schläuchen bewaffnet, durchsuchen die verqualmte oberste Etage der Holzfirma. Da ist einer. Schnell nach draußen. Da der nächste. Schnell sind zwei Vermisste gerettet. Doch wo ist der dritte. Der Einsatzleiter wird nervös. Die Flammen aus der Lackstraße schlagen schon fast aus der Decke. Der Einsatzleiter teilt die Einsatzstelle in Abschnitte ein. Vordere Seite und hintere Seite. Nun hat der Einsatzleiter verantwortliche Abschnittsleiter auf jeder Seite des Gebäudes. Diese arbeiten ihm zu und erkunden ihre jeweiligen Abschnitte regelmäßig. Die Drehleiter wird neben dem Gebäude in Stellung gebracht. Die vielen Schläuche sind vor und hinter dem Gebäude ausgerollt worden. Von Hydranten aus der Nachbarschaft wird das Wasser zur Einsatzstelle gebracht. Am Einsatzleitwagen aus Alverdissen laufen alle Fäden zusammen. Hier wird dokumentiert, gefunkt und telefoniert. Quasi das Büro des Einsatzleiters. Alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger versammeln sich am bereits eingetroffenen Einsatzleitwagen Silixen der Feuerwehr Extertal. Von hier aus werden sie systematisch in die einzelnen Abschnitte entsandt und dem jeweiligen Abschnittsleiter unterstellt. Die Johanniter aus Blomberg trifft mit einem Krankentransportfahrzeug ein. Die ehrenamtlichen Rettungskräfte sollen sich um die verletzten Personen aus der Halle kümmern. Doch in erster Linie auch für die Gesundheit der Einsatzkräfte parat stehen. Der Einsatzleiter und sein Führungsassistent schließen sich ständig mit ihren Abschnittsleitern kurz. Läuft alles, müssen wir noch irgendwo nachbessern? Haben wir genug Personal? Der Seelsorger der Freiwilligen Feuerwehr Barntrup steht ebenfalls bereit um im Bedafsfall den Einsatzkräften die Seelischen Lasten ihrer schlimmen Anblicke von den Herzen zu nehmen, wenn es so wäre und sie es wollten. Er steht Abseits des Geschehens in der Nähe der Atemschutzüberwachung aber immer greifbar für seine Einsatzkräfte. Die schon eingesetzten Atemschutztrupps gehen erschöpft zum Nachbargrundstück. Hier steht der Atemschutzcontainer des Bevölkerungsschutzes Lippe. Er ist von einem Mitarbeiter des Feuerwehr Ausbildungszentrums aus Lemgo nach Barntrup gefahren worden um verbrauchte Atemluftflaschen zu füllen oder gegebenenfalls auszutauschen. Die Anstrengung steht den Atemschutzträgern ins Gesicht geschrieben. Erschöpft setzen sich einige von ihnen hin und trinken aus der Flasche Wasser. Vorher haben sie viel Flüssigkeit ausgeschwitzt. Es war anstrengend! Aber sie sind Stolz. Sie haben die Vermissten gefunden. Mittlerweile ist auch die dritte Person gefunden worden. Beim Versuch dem Feuer und Rauch zu entkommen, ist sie in eine schmale Ecke gelaufen. Der Einsatzleiter ist erleichtert. Jetzt wird nur noch gelöscht. Wasser Marsch aus allen Rohren. Dann das Zeichen über Funk: ÜBUNGSENDE !!!

Die Wehrführung der Freiwilligen Feuerwehr Barntrup hatte sich viel einfallen lassen für die Alarmübung der Feuerwehr Barntrup. Herr Potthast von der gleichnamigen Firma hatte freundlicher Weiße seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt um hier Realitätsnah üben zu können. Dafür Herzlichen Dank von der Feuerwehr Barntrup. Nach gut drei Stunden war die Übung beendet und die rund 70 Einsatzkräfte hatten die Möglichkeit, die Einsatzstelle mal Rauchfrei zu sehen. Der Leiter der Feuerwehr Barntrup Stefan Jakob und sein Stellvertreter Ian Thomi bedankten sich bei allen eingesetzten Kräften und teilten ihnen mit, dass sie die Übung erstmal in den nächsten Tagen auswerten und dann in einer Nachbesprechung das Pro und Contra der Übung Revue passieren lassen wollen. Zum Dank gab es für alle noch eine leckere Bratwurst an der Feuerwache.

Alarmierungsdatum: 04.12.2018
Alarmierungszeit: 17:08 Uhr
Einsatzort: Barntrup, Südstraße
Eingesetzte Fahrzeuge: HLF20, TLF4000, DLK23, LF10, GW-L2, MTF, ELW1  LZ Barntrup

LF10, LF16TS, MTF, RW, ELW1 LZ Alverdissen

LF20KatS, MTF LZ Sonneborn

ELW1 LZ Silixen

KTW JUH OV Blomberg

WLF mit AB Atemschutz  Bevölkerungsschutz Kreis Lippe

Einsatzleiter: Patrick Reese